Book Description
Die vorliegende Studie stellt eine kritische Auseinandersetzung mit der amerikanischen Konsumkultur des 20. Jahrhunderts dar. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die historische Entwicklung von der Ständegesellschaft des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts bis hin zur Klassengesellschaft des 20. Jahrhunderts gelegt, da dieser epochale Wandel in bisherigen vergleichbaren literaturwissenschaftlichen Diskussionen zur Konsumkultur trotz seiner themenbezogenen Relevanz keine adäquate Berücksichtigung fand. Der Begriff der Konsumkultur als interdisziplinäres Problem wird nicht als gegeben verstanden und ausführlich definiert. Die soziokulturelle Entwicklung wird im Rahmen von F. Scott Fitzgeralds The Great Gatsby (1925) und Bret Easton Ellis American Psycho (1991) nachvollzogen, da beide Werke ihre Hauptdarsteller anhand ihrer sozialen Herkunft, ihrer sozialen Milieus und ihres Konsums als stereotypische Vertreter der jeweiligen Epoche charakterisieren und versinnbildlichen. In beiden Werken wird der jeweilige kulturelle Hintergrund – das amerikanische Jazz Age sowie die Reagan Administration mit ihrer Yuppie Kultur – äußerst kritisch abgehandelt. Eine vergleichende Analyse beider Werke in Bezug auf die gravierende Entwicklung ihrer literarischen Darstellung von Konsum im Verlauf des 20. Jahrhunderts unter kritischer Berücksichtigung des jeweiligen volkswirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Hintergrunds wurde in dieser Form noch nicht veröffentlicht. Ein Fokus dieser Arbeit betrifft die Zwischenkriegszeit in Jahren von 1920 bis 1930, da diese Dekade maßgebend war für den epochalen Wandel der amerikanischen Klassen- hin zu einer Konsumgesellschaft und des amerikanischen Lebensstils zum Ende der 1980er Jahre. Detailliert betrachtet werden in diesem Zusammenhang konkrete Konsumverstärker wie fortschreitende Technologien, Entwicklungen zu Mode- und Freizeitbranchen, finanzielle Marktentwicklungen und der geografische Wandel. Die Entstehung der World Trade Organisation symbolisiert letztendlich den Sieg von Demokratie und amerikanisierter, globaler Konsumkultur. Anhand der genannten Werke wird nicht nur der Umgang mit Konsum interpretiert, sondern auch dessen Versprechen, die propagierende Darstellung des amerikanischen Traumes, die eine gravierende Veränderung hin zum kapitalistischen Materialismus aufzeigt.